Wie der Eurofighter die Sicherheit und die Wirtschaft stärkt

Von der Produktion bis zu kritischen NATO-Einsätzen - das Eurofighter-Programm treibt Innovationen voran, schafft Arbeitsplätze und sorgt für Sicherheit in Europa. Airbus spielt als Industriepartner eine wichtige Rolle.
„Sicherheit entsteht nicht nur innerhalb unserer Grenzen, sondern beginnt an weit entfernten Orten, von denen Bedrohungen für nationale Interessen ausgehen.”
Oberst Sánchez Caamaño, Kommandeur des 14. Geschwaders der spanischen Luftwaffe
In den frühen Morgenstunden des 13. Februar ist die Spannung im rumänischen Luftraum greifbar. Um 00:30 Uhr Ortszeit registriert das Radar ein nicht identifiziertes Flugzeug aus Russland, das kurz in den Luftraum eindringt und dann wieder in die Ukraine zurückkehrt.
Auf dem Luftwaffenstützpunkt Mihail Kogălniceanu treten zwei Piloten des 14. Geschwaders der spanischen Luftwaffe in Aktion: Innerhalb weniger Minuten sind ihre Eurofighter Typhoon in der Luft. Um 01:10 Uhr ist der Alarm schon wieder vorbei und die Jets kehren zum Stützpunkt zurück.
Die schnelle Aktivierung der Eurofighter wie in dieser Nacht ist Ausdruck einer zentralen Verpflichtung: dem Schutz der NATO-Ostflanke.
Ein Rückgrat der europäischen Sicherheit
In einer Zeit sich rasch verändernder Sicherheitsbedrohungen macht ein in Europa gebautes Luftverteidigungssystem den Unterschied. Die Mehrrollenfähigkeit des Eurofighter ermöglicht Luftraumüberwachung, Abschreckungseinsätze und Kampfeinsätze, die für die Sicherheit Europas unerlässlich sind.
Im Jahr 2024 stiegen NATO-Luftstreitkräfte in ganz Europa weit über 300 Mal auf, um russische Militärflugzeuge abzufangen, die sich dem Luftraum des Bündnisses näherten.
Die spanischen Eurofighter in Rumänien sind Teil der verstärkten Luftraumüberwachungsoperation „Persistent Effort“ der NATO. Die Jets operieren gemeinsam mit verbündeten Flugzeugen, um die Ostgrenzen des Bündnisses zu schützen. Die Eurofighter der deutschen Luftwaffe sind zum Beispiel seit 2023 Teil dieser Missionen und werden in Rumänien und einigen baltischen Staaten eingesetzt - Hand in Hand mit den spanischen.
Die Alliierten halten einige Kampfflugzeug-Einheiten in Alarmrotten bereit, was die hohe Einsatzbereitschaft verdeutlicht.
„Wir müssen den Luftraum von Verbündeten verteidigen, die nicht über diese Fähigkeiten verfügen.“ Leutnant Carlos Sánchez, ein spanischer Eurofighter-Pilot der 11. Geschwaders, der Ende 2023 vorübergehend nach Ämari, Estland, entsandt wurde.

(Oben) Die sechs spanischen Eurofighter, die auf dem Luftwaffenstützpunkt Mihail Kogălniceanu stationiert sind, haben in mehr als zwei Monaten über 200 Einsätze geflogen, teilweise unterstützt von der A400M zur Luftbetankung. (Unten) Insgesamt 138 Eurofighter bilden das Rückgrat der deutschen Kampfflugzeugflotte.
Unterstützung der nationalen Industrie
Doch der Eurofighter ist mehr als ein Kampfflugzeug - er ist ein Symbol für technologische Höchstleistung, industrielle Stärke und strategische Autonomie. Als gemeinsame Initiative Deutschlands, Spaniens, Großbritanniens und Italiens ist das Programm das Herzstück der europäischen Verteidigung und eine wichtige Säule der nationalen Industrien.
Die Partnerunternehmen des Programms - Airbus, BAE Systems und Leonardo - steuern die Produktion, an der mehr als 100.000 Fachkräfte, Ingenieure, Techniker und Arbeiter sowie rund 400 Unternehmen in ganz Europa beteiligt sind.
Laut einem Bericht von PwC wird das Eurofighter-Programm in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich 58 Milliarden Euro zum BIP der vier Kernländer beitragen und 14 Milliarden Euro an Steuereinnahmen für die jeweiligen Regierungen generieren.

Airbus fertigt den Eurofighter in Manching bei Ingolstadt für die deutsche Luftwaffe (links) und in Getafe bei Madrid für die spanische Luftwaffe (rechts). BAE Systems und Leonardo produzieren das Flugzeug in Großbritannien (Warton) bzw. Italien (Turin).
Die Airbus-Produktionsstätten in Manching und Getafe gehören zu den modernsten Luft- und Raumfahrteinrichtungen der Welt, in denen modernste Technologie auf handwerkliche Präzision trifft.
Der spanische Halcón-II-Auftrag und die erwartete deutsche Tranche 5 sind unerlässlich, um das Know-how und die strategische Kompetenz für die Entwicklung und Produktion dieser hochmodernen Kampfflugzeuge zu erhalten. Sie stärken auch die globale Wettbewerbsfähigkeit Europas im Verteidigungssektor.
„Unsere Eurofighter sind tagtäglich im Einsatz, um die Sicherheit und strategische Autonomie Europas zu gewährleisten. Die technischen Fähigkeiten des neuen Quadriga/Halcón Eurofighter machen ihn zum fortschrittlichsten Kampfflugzeug, das in Europa gebaut wird. Ohne solche Entwicklungsprogramme würden Deutschland und Spanien Gefahr laufen, wichtige technische Fähigkeiten zu verlieren, was einen Teil der nationalen Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie treffen und sich negativ auf die Innovation auswirken würde."
Andreas Hammer, Head of Combat Air Systems, Airbus Defence and Space

Die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles und der Präsident von Airbus in Spanien, Francisco Javier Sánchez Segura, bei der feierlichen Unterzeichnung des Eurofighter-Halcón-II-Programms am 20. Dezember 2024 auf dem Airbus-Gelände in Getafe.
Ein zukunftssicheres Flugzeug
Im Rahmen kontinuierlicher Upgrades wird der Eurofighter bis 2027 mit dem aktiven elektronischen Radar E-Scan ausgerüstet, das die Fähigkeiten des Eurofighters im Luft-Luft- und Luft-Boden-Einsatz verbessern und ihn mit elektronischen Kampffähigkeiten ausstatten wird.
Des weiteren sieht das langfristige Eurofighter-Entwicklungsprogramm der vier Kernnationen die Modernisierung wichtiger Komponenten vor, vom Cockpit bis hin zu höherer Rechenleistung.
Der Eurofighter wird auch Teil des Future Combat Air System (FCAS) sein, wo er im Verbund mit bemannten und unbemannten Plattformen fliegen wird. Dies macht den Eurofighter zur logischen Plattform, um FCAS-Technologien und Einsatzkonzepte zur Reife zu bringen, einschließlich der Pläne, in den frühen 2030er Jahren mit Drohnen zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, den Eurofighter auch in den kommenden Jahrzehnten an der Spitze des Luftkampfes zu halten.

Der Eurofighter wird die natürliche Brücke zum europäischen FCAS schlagen.
Ein strategischer Vorteil für ein geeintes Europa
Während die spanische Staffel des 14. Geschwaders in den kommenden Wochen ihren Einsatz über Rumänien beendet, senden diese Einsätze der Bündnispartner eine klare Botschaft: Europa muss bereit, handlungsfähig und geeint sein. Beim Eurofighter-Programm geht es um mehr als um Verteidigung. Es geht darum, industrielle Stärke, nationale Souveränität und ein Bekenntnis zur europäischen Sicherheit zu demonstrieren.